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- Informationen über Tuina – Chinesische Manuelle Medizin und Massage
Was ist „Tuina“?
Tuina
ist vermutlich die Älteste der zur Klassischen Chinesischen
Medizin gehörenden Therapieformen. Sie entwickelte sich mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur in China, sondern
war ein zumindest auch in Europa zum Ende der Steinzeit weit
verbreitete Therapieform: der als „Ötzi“ bekanntgewordene
Mann vom Hauslabjoch weist an noch heute verwendeten
Akupunkturpunkten Tätowierungen auf, ohne daß damals
Akupunkturnadeln herstellbar gewesen wären. Im Gegensatz zu
Europa fanden sich in China in der Folgezeit jedoch weitaus stabilere
politische Verhältnisse, so daß die Urform des Tuina
erhalten blieb, weitergegeben wurden und im Verlauf der Jahrhunderte
modernisiert wurde. Insbesondere die innerchinesischen Kriege mit
ihren vielen Kriegsversehrten stellten frühzeitig hohe
Anforderungen an die z.B. zwischen 500 und 700 eingerichteten ersten
Tuina-Kliniken. Ausländische Einflüsse wurden insbesondere
während der beiden Fremd-Dynastien der Mandschu und nach der
gewaltsamen Öffnung Chinas durch westliche Kolonialmächte
in die Tuina integriert.
Noch heute finden sich drei
Hauptrichtungen der Tuina:
„schmerztherapeutisches“, „orthopädisches“ und rehabilitatives Tuina (durch Verletzungen und bestimmte Erkrankungen hervorgerufene schmerzhaften Erkrankungen der Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen werden behandelt)
„inneres“ und Kinder-Tuina (innere Erkrankungen wie Magen-Darm-Erkrankungen, Infekte, Bluthochdruck sowie bestimmte Kindererkrankungen werden behandelt)
Wellness-Tuina (meist Ganzkörper-Tuina mit vorbeugendem Charakter; bei bestimmten Schmerzerkrankungen, wie z.B. Fibromyalgie oder Rheuma, wird das Ganzkörper-Tuina auch therapeutisch eingesetzt)
Was kostet Tuina?
Eine Tuina-Behandlung kann allein oder in Verbindung mit anderen Therapieformen der Klassischen Chinesischen Medizin durchgeführt werden. Auch bei einer Tuina-Behandlung wird erst nach umfangreicher Erhebung der Krankengeschichte und Untersuchung die eigentliche Behandlung durchgeführt. Die Bezahlung richtet sich dabei nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Da es jedoch keine eindeutige Zuordnung der GOÄ-Ziffern zum Tuina gibt, werden dabei sogenannte „Analogziffern“ benutzt, deren Bezahlung durch einige Krankenversicherungen problematisch sein kann. Eine Abklärung bereits im Vorfeld ist sehr zu empfehlen.
Wer bezahlt die Therapiekosten für Tuina?
Aufgrund der auf dem Rücken von Patienten und Ärzten ausgetragenen Liberalisierung im Gesundheitswesen läßt sich diese Frage nur im Einzelfall individuell beantworten. Seitdem die Akupunktur nur noch bei zwei Erkrankungen und nur bei entsprechend zugelassenen Therapeuten bei gesetzlich Versicherten bezahlt werden darf und somit als Werbemaßnahme zwischen einzelnen Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) wegfällt, übernehmen erste einzelne GKVen anteilig andere Behandlungskosten der Klassischen Chinesischen Medizin (wie z.B. Tuina), um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Umgekehrt haben früher fast alle privaten Krankenversicherungen Tuina-Kosten komplett übernommen, während das jetzt höchst unterschiedlich gemäß den Versicherungsbedingungen geregelt wird. Es lohnt sich in jedem Fall, die Kostenübernahme im Vorfeld mit der jeweiligen Krankenkasse zu klären.
Wie finde ich einen Arzt, der aufgrund seiner langen Ausbildung Tuina fachgerecht einsetzen kann?
Am einfachsten geht es im Internet: http://www.dwgtcm.com/therapeutenliste/therapeutenliste.html
Ein Service von Dr. med. Ingolf Hosbach, Bochum